Jungen Ärztinnen und Ärzten fehlt im Klinikalltag vielfach Zeit, um Fertigkeiten im jeweiligen Fachgebiet zu erlernen. Der wirtschaftliche Druck und die hohe Arbeitsverdichtung in den Klinken machen es häufig unmöglich, die Weiterbildung in der regulären Arbeitszeit zu bewältigen. Eine Konsequenz: Die Weiterbildungszeit verlängert sich, das berufliche Fortkommen verzögert sich. Hinzu kommt, dass aufgrund der hohen Arbeitsbelastung ältere Kolleginnen und Kollegen nicht genug Zeit haben, das nötige Wissen zu vermitteln und die jüngeren zu unterstützen. Dabei ist die Weiterbildung zentraler Bestandteil der ärztlichen Tätigkeit in den ersten Berufsjahren. Mehr Entlastung von nichtärztlichen Tätigkeiten, mehr Struktur und feste Termine für Fortbildungen sowie planbare OPs an Vormittagen könnten Abhilfe schaffen. Hier sind die Krankenhäuser besonders gefordert.
Weiterbildung braucht Zeit!
"Weiterbildung muss einen festen Platz im Klinikalltag haben. Es ist kein Thema nur für Junge, es muss auch den älteren Ärzten ein wichtiges Thema sein. Sie müssen daran mitwirken, dass eine gute Weiterbildung vor Ort möglich ist. Wir Jungen hingegen dürfen nicht nachlassen, immer wieder auf die derzeitigen Schwierigkeiten und Probleme in der Weiterbildung hinzuweisen."
"Ich habe Medizin studiert, um Arzt zu sein. Aber für mich muss sich noch viel ändern, um dauerhaft im Krankenhaus zu bleiben und arbeiten zu wollen. Ich wünsche mir dafür ein gutes Team mit einer ausreichenden Personaldecke."
Fast zwei Drittel der jungen Ärzte bemängeln, dass die geforderten Weiterbildungsinhalte während der alltäglichen klinischen Arbeit nicht ausreichend vermittelt werden. Neben der Zeit fehlt es auch an Struktur: 85 Prozent der jungen Ärzte haben keinen strukturierten Weiterbildungsplan erhalten, obwohl dieser laut (Muster-)Weiterbildungsordnung ausdrücklich verlangt wird. Selbst wenn es einen solchen Plan gibt, wird dieser bei mehr als der Hälfte nicht eingehalten. Auch den älteren Ärzten fehlt es an Zeit, ihr Wissen weiterzugeben und sich um die Weiterbildung zu kümmern.
Bei 63% der jungen Ärzte kommt die Weiterbildung während der täglichen Arbeit zu kurz.
85% der jungen Ärzte erhalten keinen strukturierten Weiterbildungsplan.
zu allen Fragen rund um den Berufseinstieg und zur Weiterbildung. Erste Tipps zu guten Beispielen und möglichen Fallstricken erhalten junge Ärzte in einem kurzen Videoclip vom MB-Weiterbildungsexperten Dr. Hans-Albert Gehle, weiterführende Informationen in der MB-Weiterbildungsbroschüre. Eine neue Veranstaltungsreihe zur Weiterbildung, Seminare zum Berufseinstieg und die regelmäßige Karrieremesse DocSteps runden das Informationsangebot des Verbandes für junge Ärzte ab. Wer sich darüber hinaus für eine gute Weiterbildung engagieren möchte, ist im MB-Sprecherrat der jungen Ärztinnen und Ärzte herzlich willkommen. Der Verband setzt sich unter anderem in den Ärztekammern seit Jahren mit großem Engagement für eine bessere Weiterbildung ein.